Die Diskussion über die Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) hatte bereits mit der Vorstellung erster Eckpunkte durch die Bundesbeauftrage für Kultur und Medien (BKM) Claudia Roth im Februar 2023 an Fahrt aufgenommen. Dabei wurden wichtige Ziele benannt, die nun konkretisiert werden müssen. Die SPD-Bundestagsfraktion will und wird diesen Novellierungsprozess intensiv begleiten und gestalten, denn das FFG 2025 wird maßgeblich über die Zukunft Deutschlands als Film- und Kreativstandort entscheiden. Im Vorfeld der Gesetzgebungsprozesse schien daher ein guter Moment gefunden, um sich mit der Branche über ihre zentralen Anliegen und Forderungen auszutauschen. Ziel der Gesprächsreihe war es, durch mehrere Schwerpunktsetzungen ein möglichst weites Themenspektrum zu adressieren:

  • 11. Mai 2023: Produktionsbedingungen und Finanzierungsmodelle
  • 15. Juni 2023: Zukunft der Filmförderungsanstalt und Lage der Kinos
  • 6. Juli 2023: Soziale Lage vor und hinter der Kamera

Für den ersten Termin am 11. Mai 2023 waren Björn Böhning (Produzentenallianz) und Wolf Osthaus (Netflix Deutschland) als Panelgäste geladen, um insbesondere über die bisher anvisierten Finanzierungsmodelle zu diskutieren. Björn Böhning empfahl eine Investitionsverpflichtung, Wolf Osthaus warb für ein Steueranreizmodell. Einigkeit bestand darüber, dass ein Fördersystem entwickelt werden müsse, welches die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Standorts Deutschland sicherstellt.

Bei der zweiten Veranstaltung am 15. Juni 2023 ging es um die Zukunft der Filmförderungsanstalt (FFA) und die Lage der Kinos. Als Panelgäste waren dazu geladen Dr. Christian Bräuer (AG Kino), Cornelia Grünberg (Bundesverband Regie), Carolin Lindenmaier (HDF Kino e.V.) und Leila Hamid (Vorstand von X Filme Verleih). Betont wurde u.a. die Wichtigkeit der Kinos für die Sichtbarmachung und den Erfolg von Filmen sowie langfristig auch die Publikumsentwicklung und -bindung. Peter Dinges (FFA) betonte zudem die Relevanz und das Potenzial des Kinos für die Jugendbildung.

Der letzte Termin am 6. Juli 2023 galt der sozialen Lage vor und hinter der Kamera. Dazu wurden Sheri Hagen (Schwarze Filmschaffende), Alexandra Krampe (Produzentenverband e.V.), Barbara Rohm (Culture Change Hub) und Heinrich Schafmeister (BFFS) als Panelgäste geladen. In ihren Beiträgen sprachen sie sich u.a. für fairere Lohnverhältnisse und bessere Sozialabsicherungen, die Sichtbarmachung von unterrepräsentierten Stimmen, ein stärkeres Bewusstsein für Gleichstellungsfragen und bessere Bedingungen für Nachwuchskräfte aus.

Insgesamt waren alle drei Veranstaltungen mit jeweils 50-70 teilnehmenden Gästen nicht nur ausgesprochen gut besucht, sondern konnten sich durch zahlreiche Redebeiträge auch einer lebhaften Diskussion erfreuen. Deutlich wurde, dass das FFG 2025 die Filmbranche ganzheitlich in den Blick nehmen muss – angefangen bei der Idee für einen Film, über die Produktionsbedingungen vor und hinter der Kamera, bis hin zum Publikum. Die SPD-Bundestagsfraktion dürfte mit der Veranstaltung dieser Reihe noch einmal gezeigt haben, welche Priorität das Thema für sie hat. Viele der Anliegen aus der Branche dürfen sich einer sozialdemokratischen Unterstützung sicher sein. Das gilt insbesondere für gute Arbeitsbedingungen vor und hinter der Kamera, Produktionsbedingungen, die Deutschland als Standort wettbewerbsfähig und attraktiv machen, eine starke Filmförderanstalt sowie nicht zuletzt eine Filmproduktion, die die Gesellschaft in ihrer Vielfalt widerspiegelt.