In der aktuellen Folge des Podcasts "Lage der Fraktion" ist Carsten Schneider zu Gast, der Ostbeauftragte der Bundesregierung. Er spricht über den Stand der Deutschen Einheit und erklärt, warum es in Wirklichkeit oft gar nicht um Ost oder West geht, sondern um Stadt oder Land, und wieso die Zivilgesellschaft jetzt lauter werden muss.

Hier finden Sie die aktuelle Episode: https://www.spdfraktion.de/podcast. Gerne können Sie daraus zitieren oder Audio-Ausschnitte für Ihre redaktionelle Berichterstattung verwenden. (Die "Lage der Fraktion“ gibt es fast überall, wo es Podcasts gibt.)

Carsten Schneider ...

... zum Stand der Deutschen Einheit:
„Es gibt 25 Prozent der Westdeutschen, die noch nie im Osten waren. Das finde ich eine atemberaubend hohe Zahl. Wenn ich mir etwas wünschen kann: ein größeres Interesse und auch Neugierde auf die Leute und die Regionen.“ (Ab Minute 2:04)

„Im Osten leben 55 Prozent aller Menschen in Dörfern und in kleinen Mittelstädten. Und im Westen sind 75 Prozent in größeren Städten und nicht auf Dörfern. Dementsprechend verzerrt sich bei vielen politischen Einstellungen das Bild: Es sieht nach Ost und West aus, ist aber ganz oft einfach der Unterschied zwischen Stadt und Land.“ (Ab Minute 3:37)

„Bei den wirtschaftlichen Fragen waren die Voraussetzungen in Ostdeutschland noch nie so gut wie jetzt. Denn wir haben zwei Dinge, die für große Unternehmen extrem wichtig sind: Platz und grüne Energie.“ (Ab Minute 8:10)

... zum Umfragehoch der AfD:
„Jeder, der in Thüringen AfD wählt, weiß, dass das eine rechtsextremistische Partei mit einem Vorsitzenden ist, den man als Faschisten bezeichnen kann, das ist dann jedenfalls aus meiner Sicht nicht zu entschuldigen.“ (Ab Minute 35:20)

„Ich weiß nur, dass man aufpassen muss, dass man die Leute nicht belehrt, sondern dass man argumentiert. […] Aber man muss auch sehr genau diese Verantwortung den Leuten lassen. Sie wählen, sie entscheiden. Sie müssen dann aber auch mit diesem Ergebnis leben.“ (Ab Minute 35:20)

„Jede Stimme macht einen Unterschied aus, die politische Selbstwirksamkeit zu erfahren. Kein deutscher Kanzler nach 1990 - weder Kohl, noch Schröder, noch Merkel, noch Scholz - wäre Kanzler oder Kanzlerin geworden ohne die Ostdeutschen. Die waren immer das Zünglein an der Waage.“ (Ab Minute 42:05)