Franziska Kersten, zuständige Berichterstatterin;
Tina Rudolph, zuständige Berichterstatterin;
Lina Seitzl, zuständige Berichterstatterin:

Bei einem hochkarätig besetzten Fachgespräch aus Wissenschaft, Ministerien und Parlamentarierinnen und Parlamentarier wurden gestern erste Schritte hin zu einer nationalen One-Health-Strategie diskutiert. Alle Teilnehmenden waren sich einig: In Deutschland ist zwar sehr viel Expertise vorhanden. Es mangelt jedoch an einer koordinierten Implementierung. Das Bewusstsein für One Health muss gerade in der Politik gestärkt werden.

„Es gibt viele parallel laufende Prozesse zu One Health in Deutschland und es fehlt nach wie vor an Austausch, Abstimmung und Kooperation. Unser Ziel sollte eine bessere Zusammenarbeit zwischen den drei Teilbereichen von One Health – Veterinär-, Humanmedizin und den Umweltwissenschaften – sein. Statt Silodenken ist Transdisziplinarität erforderlich, um Pandemien vorzubeugen oder sie besser zu bewältigen.

One Health müsse als gesellschaftliche Gesamtaufgabe und gelebtes Konzept gesehen werden, wie Prof. Dr. Mettenleiter vom Friedrich-Löffler-Institut erklärte. Notwendig ist es daher, die Kommunikation, Bildung und Sensibilisierung für One Health in allen betroffenen Gruppen – von Tierärzten über Naturschützerinnen, Lehrern und Landwirtinnen bis zu Ärzten und Forscherinnen – zu stärken. Ein erster Schritt hierzu ist die Gründung des Helmholtz-Instituts für One Health in Greifswald in diesem Jahr.

Zudem braucht es mehr Koordination von Seiten der Politik. Möglichkeiten hierzu sollen in Folgegesprächen diskutiert werden. Ein guter Ausgangspunkt ist dabei der nationale One-Health-Plan Nigerias, der auf internationalen Konferenzen häufig als best practice dargestellt wird und auch beim Fachgespräch mit großem Interesse aufgenommen wurde.“