Während die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) und das Bundesverwaltungsamt in ihrem neuesten Bericht den deutschen Sportfachverbänden ein hohes Niveau beim Anti-Doping-Kampf bescheinigen, wird das Vertrauen in den internationalen Anti-Doping-Kampf erschüttert: Die Enthüllungen über positive Dopingtests in China, die aufgrund der Zurückhaltung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) folgenlos blieben, sind alarmierend. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert eine lückenlose Aufklärung und die strikte Durchsetzung der Anti-Doping-Regeln.

Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin:
„Allein der Verdacht, dass die WADA bei Doping-Fällen wegschauen könnte, schadet dem Ziel eines dopingfreien Sports erheblich. Die Integrität der WADA muss im Sinne aller sauberen Athletinnen und Athleten zu jeder Zeit sichergestellt sein. Wir fordern eine und umfassende und lückenlose Untersuchung der Vorgänge, um das Vertrauen in die Arbeit der WADA wiederherzustellen.“

Herbert Wollmann, zuständiger Berichterstatter:
„Die WADA steht in diesem Jahr wiederholt in der Kritik, ihre Kontrollfunktion über die nationalen Anti-Doping-Agenturen nicht ausreichend auszuüben und damit Regelverstöße nicht zu ahnden. Anfang des Jahres gab es Berichte über Unregelmäßigkeiten bei positiven Tests in Spanien, nun aus China. Das macht die weltweite Anti-Doping-Arbeit der WADA unglaubwürdig. Alle sauberen Sportlerinnen und Sportler, aber auch wir als Zuschauerinnen und Zuschauer müssen uns bei internationalen Großereignissen wie den Olympischen Spielen darauf verlassen können, dass die erzielten Ergebnisse in einem fairen Wettbewerb zustande gekommen sind. Jeder weitere Dopingskandal erschüttert diesen Glauben. Deshalb muss die WADA ihre Anti-Doping-Regeln strikt durchsetzen und Verstöße schnell, transparent und genau untersuchen.“